Wir alle tragen diesen besonderen Funken in uns, den wir zum Leuchten bringen wollen
Ich habe es überlebt, Tag 4 Lissabon

Heute fühlte ich mich wie auf dem Rummel oder um präziser zu sein, wie auf der Achterbahn. Und ja, ich habe es überlebt. Aber lass mich am Morgen beginnen. Heute war der On-Boarding-Tag für die Neuankömmlinge in Lissabon, was für die Macher vom »Impact House« so viel hieß, ihnen alle Infos zu geben, die sie für ihren Aufenthalt und die Projekte benötigen.
Falls du meine Blogs noch nicht gelesen haben solltest, die Neuankömmlinge sind freiwillige Helfer, die aus der ganzen Welt nach Portugal kommen, um die Community bei unterschiedlichsten Projekten zu unterstützen. Hierbei geht es unter anderem um, Obdachlosenbetreuung, Kinder & Jugendliche betreuen, Ocean-Cleanups und vieles mehr. Schon erstaunlich was das Impact House hier bewältigt und mit der Hilfe der Freiwilligen bewältigt. Ich ziehe meinen Hut.
Nun weißt du ja mittlerweile auch das ich hier als Fotograf und Achtsamkeitslehrer dabei bin und so ergab sich für mich zum ersten Mal hier die Gelegenheit etwas über Mindfulness zu reden aber vor allem auch Fotos zu schießen. Morgen werden wir dann in etwa wissen, wie und wann ich im Impact House Mindfulness Übungen anbieten kann. Mein Plan ist ja, insofern dieser nicht wieder bei anderen Dingen verworfen wird, 2 bis 3 Mal täglich Mindfulness Übungen anzubieten. Einfach auch, damit jeder hier die Möglichkeit hat daran teilzunehmen.
Eines steht hier schon mal fest, die Arbeit, die diese Freiwilligen hier tun, ist super wichtig und gleichzeitig auch eine gewisse Herausforderung. Hier geht es nicht nur darum Menschen zu helfen, die sich nicht mehr selber helfen können, sondern auch darum mit Empathie und Mitgefühl dabei zu sein. Das Ganze geht natürlich nur, wenn jeder Einzelne versteht, dass er oder sie nur so weit andere Menschen unterstützen kann, wie er selber in der Lage ist mit sich verbunden zu sein. Das ist so ein gravierender Punkt, denn ohne Selbst-Mitgefühl und Empathie wird es schwierig, einen Bezug zu anderen herstellen zu können. Es ist garnicht nötig alles verstehen zu wollen, wenn wir einfach mit offenem Herzen und Armen an diese Arbeit gehen.
Ich spule mach nach vorne …
Mittlerweile sind auf dem Weg in die Innenstadt, wo wir von einigen Tuk-Tukfahrer abgeholt werden sollte. Wenn du nicht weißt, was ein Tuk-Tuk ist – Wikipedia gibt Auskunft.
Wikipedia – ein Tuk-Tuk in Lissabon ist im Grunde eine Autorikscha, eine motorisierte Variante der ursprünglich aus Japan stammenden Rikschas. Diese sind zwei- oder dreirädrige, entweder von einer Person zu Fuß oder mit einem Fahrrad (Fahrradrikscha) gezogene kleine Fahrzeuge zur Waren- oder Personenbeförderung.
In Lissabon werden diese ausschließlich von Motoren betrieben. Ginge auch garnicht anders, denn hier in der Stadt geht es ständig bergauf und bergab.
Nach einem kurzen Aufenthalt im »Time-Out-Market« (ziemlich berühmt hier) sind unsere Tuk-Tukfahrer auch gekommen und schon ging es mit einem Affenzahn durch die Stadt. Nur wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ich bis dato noch nicht wirklich gesehen hatte, was so alles mit dieser Autorikscha abgehen würde. Lass dich überraschen. Quer durch die Stadt ging es weiter, bis wir irgendwann auf einer der vielen Anhöhen gelandet sind, von wo man fast die komplette Stadt überschauen konnte. Da oben zu sein war auch alles ganz nett, aber irgendwie mussten wir ja wieder runter.
Wir stiegen also nach einer reichlich guten Fotosession wieder in unsere Tuk-Tuk´s ein und es ging runter – denn oben geblieben ist ja schließlich noch niemand. Die Fahrt runter ins Zentrum hätte locker als Achterbahnfahrt bezeichnet werden können. Es ging so schnell runter. Die Bremsen und das Getriebe des wirklich unsicheren Gefährts knallten nur so rum. Jedesmal wenn der Fahrer einen neuen Gang einlegte, machte das Tuk-Tuk einen Sprung mal abgesehen davon, dass das scharfe Abbremsen mich jedes Mal nach vorne warf. Teilweise hielt ich mich mit beiden Händen am Fahrersitz fest, der glücklicherweise direkt vor mir war. Naja, was soll ich hier auch schreiben. Mein Herz machte jedenfalls Freudensprünge, als ich merkte das wir alle in einem Stück am großen Tuk-Tuk Bahnhof in der Innenstadt angekommen sind.
Ich hab´s überlebt und diese Fahrt hat mir wieder mal gezeigt, wie wundervoll es ist den Augenblick nicht aus dem Auge zu verlieren und ihm meine volle Wertschätzung zu geben.
Eine Freundin hier in Lissabon bemerkt heute zu mir, dass es jeden Morgen Millionen Menschen gibt, die am nächsten Morgen nicht wie gewohnt aufwachen und trotzdem nehmen wir es teilweise als gegeben hin, dass es ja am nächsten Tag weitergeht. Ich kann all das machen, was ich am Tag zuvor verschoben habe, und doch leben wir nur mit geborgter Zeit. Dieser Tuk-Tuk ride war verrückt für mich und doch kann ich selbst das wertschätzen. Diese Erfahrung war für mich wieder mal eine liebevolle Erinnerung dafür den Tag zu leben und den Augenblick so zusehen, wie er sich offenbart.
Bis morgen! 🙂
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