Wir alle tragen diesen besonderen Funken in uns, den wir zum Leuchten bringen wollen
Gott, ich glaube ich muss nochmal checken ob ich mich auf der richtigen Reise befinde.
Mit 90mph ging der Wind in unglaublichen Böen durch die Berge und Täler und trotzdem habe ich es über die Pyrenäen geschafft. Ständig brachten mich die Böen aus dem Gleichgewicht und schupsten mich mit ihrer nicht nachlassenden Kraft und Wucht in alle Richtungen.
So was habe ich auch noch nicht erlebt und das, mit knapp 9 Kilogram auf meinem Rücken.
Ich brüllte regelrecht gegen den Wind, was allerdings nicht dazu führe, das dieser abschwächte, aber dafür ging mein Testosteron-Level ab und floss sozusagen unverdünnt in die Muskeln meiner Beine und schaltete das Gehirn aus. Mein Gehirn würde eher nur vorschlagen …
Hey Junge kehre um, das ist heute ehe viel zu viel und warum den Widerstand der Naturgewalten brechen, wenn zurück in Saint-Jean-Pied-de-Port du ein schönes Glas Wein trinken- und die Beine hochlegen könntest.
Nachdem ich heute also in Roncesvalles angekommen, hatte mein Körper erst mal zugemacht und 3 Stunden war ich weg, wie man nur weg sein kann. Schlafend und wegratzend ganz oben in meinem Bankbett.
Darum auch dieser Artikel eher im Telegramstyle, da ich in ca. 50 Minuten zum Abendessen muss und meinen Energiehaushalt auf Trap bringen werde.
Und als ob das nicht genug wäre, hier in Roncesvalles ist auch noch Punkt 22:00 Uhr Nachtruhe. Fühle mich so ein wenig, wie im Ferienlager für mittelalterliche Damen und Herren, die es endlich mal richtig genießen können, ihr inneres Kind rauszulassen.
Eines steht fest, hier sieht man sagenhaft viele lachende Gesichter, halt wie es ist, wenn man im Ferienlager ist. Sicherlich klopfen sich auch diese Herrschaften jetzt kräftig auf die Schultern, weil sie es geschafft haben, hier anzukommen.
Herrschaften …? Komischer Ausdruck. Muss wohl etwas mit der sehr untypischen Loungemusik zu tun haben, die hier abgespielt wird.
Gott, ich glaube, ich muss nochmal checken, ob ich mich auf der richtigen Reise befinde.
Eigentlich wollte ich Euch heute alles zu dieser Reise schreiben und warum Du mit dabei sein solltest. Das werde ich nun allerdings morgen weiterführen.
Doch ich möchte dich nicht ohne ein Zitat des Tages weggehen lassen.
Zitat des Tages lautet: »Hinter jeder noch so starken Wind-Böe liegt ein Moment der Ruhe.«
Wir hören uns Morgen wieder, wenn es weitergeht, in das ca. 20 Kilometerentfernte nach Zubiri.
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900.000 Schritte
Das Magazin „MomentbyMoment“ berichtet September 2018 über meinen Walk von Berlin nach Bern. Mehr dazu hier…
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