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Warum das Gesetz der Anziehung auch auf Reisen funktioniert

Warum das Gesetz der Anziehung auch auf Reisen funktioniert, werde ich Dir gleich anhand von streunenden Hunden und Olivenbauern erklären. Aber bevor ich dazu komme, muss ich erst mal meine Ankunft in dieser atemberaubenden Stadt, die ich natürlich wieder zu Fuß erreicht habe, feiern.
In Antequera angekommen ging es nach einem kalten Bier auch gleich auf die Suche nach einem guten Platz zum Arbeiten. Nun, was könnte da näherliegen, als in die wunderschöne Bibliothek zu gehen, die auch noch kostenlosen Zugang zum Internet bietet. Nebenbei, so ganz ohne Nutzernamen und Passwort, denn hier möchte man es den Menschen so einfach wie möglich machen Zugang zu Wissen zu erlangen, welches es auch extern der Bibliothek zu finden gibt.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie bemerkenswert die Menschen hier sind und es als selbstverständlich ansehen Ankömmlingen wie mir zu helfen.
Heute ging es wieder darum ein Bett für die Nacht zu finden und das touristische Informationsbüro fühlte sich auch für Verrückte, wie mich verantwortlich, die einfach nur von Ort zu Ort laufen und mit einer MS (Menschenstärke) durch die Lande ziehen. Die Dame hinter dem doch recht einladenden Tisch, vollbespickt mit Flyern, Broschüren und Nagellackentferner rief dann auch mal schnell den Pastor der Stadt an und dieser versprach mir eines der Doppelstockbetten in »La Iglesia de Santiago«. Kein Luxus aber ein Refugié mit Herz.
Aber nun sitze ich hier in der Bibliothek, die nebenbei bemerkt sehr beeindruckend ist, wie so viele monumentale Bauten hier in Andalusien. Der Innenhof ist schlicht und superruhig und man könnte denken, dass man sich im Courtyard einer Kirche befindet.
Und hier muss ich auch an die Geschichte der netten Olivenbauern auf meiner ersten Etappe denken. Raul und Felipe, die wirklich sagenhaftes Oliveöl herstellen. Woher ich das weiß? Ganz einfach. Die beiden haben mich eingeladen mit Ihnen einen Cola Rum zu trinken und nach ca. 5 Stunden Fußmarsch hoch und runter in den Bergen Andalusiens, schien mir das eine willkommene und vielleicht sogar nötige Pause.
Eigentlich wollte ich nur ein Glas Wasser, da sich meine Vorräte dem Ende näherten und ich wusste, dass ich wenigstens noch 3 Stunden vor mir hatte. Aber so kam eines zum Anderen und am glorreichen Ende verbrachte ich mit den beiden eine gute Stunde bei Cola Rum mit Brot und Olivenöl. Es war herrlich, wie insbesondere Raul sein Öl immer wieder hervorhub und ich natürlich nur bestätigen konnte, dass es sagenhaft schmackhaft war und ich gerne ein Fass mitnehmen würde.
Darauf ließ er sich allerdings nicht ein.
Also was ist hier genau passiert? Ich sage es Dir. Wertschätzung ist es, was sich hier abgespielt hat, und zwar auf einem ganz natürlichen Level. Es war pure Anziehung und es viel mir schwer mich wieder auf den Weg zu machen, denn ich spürte, dass ich bei Weitem nichts Materielles zurückgeben konnte aber das meine wahrgenommene Dankbarkeit auch bei Raul und Felipe ein breites Grinsen auf Ihren Gesichtern hinterließ.
Das Gesetz der Anziehung funktioniert auch zwischen Menschen und Tieren. Hier in Andalusien gibt es unzählige streunende Hunde aber auch viele, die ganz gewissenhaft das Haus Ihrer Besitzer beschützen. Jedes Mal, wenn ich an einem Bauernhof vorbei gehe, bereite ich mich innerlich schon immer auf den ersten Wadenbiss vor, denn meine Wanderwaden sind die frische Luft gewöhnt und daher immer wieder ein nettes Angriffsziel. So dachte ich zumindest für eine Weile.
Dann ereignete sich allerdings folgende Situation. Ich hatte Raul und Felipe bereits 30 Minuten hinter mich gelassen und auf einmal kam ich an einer enge Weggabelung. Auf der Weggabelung ein Hund, der nur so voller Elan bellte und mich augenscheinlich vom Entern des Weges hindern wollte. Mir ging die Muffe, um ganz ehrlich mir Dir zu sein und so blieb ich vorsorglich stehen und machte mir Gedanken darüber, wie ich diese für den Moment ausweglose Situation lösen sollte.
Nun, ich hatte nicht wirklich eine Wahl und so nahm ich als Erstes meine Wanderstöcke runter, um nicht den Anschein eines Aggressors darzustellen. Danach sprach ich mit Engelszungen auf den Hund ein und sagte zum ihm in Spanisch; »Si, esta bien chico. Tranqillo chico.« Was so viel heißt wie, »Ist okay Kleiner, ganz ruhig mein Kleiner!«
Je länger ich das sagte und wiederholte, um so zutraulicher wurde er und kreiste mir am Ende um die Füße herum. Er wedelte freundlich mit dem Schwanz und das war für mich das Zeichen, dass ich weitergehen konnte, ohne Gefahr zulaufen gebissen zu werden oder meine Rationen teilen zu müssen.
Insgeheim hatte ich mir danach gewünscht, dass die andalusische Hundewelt nun von mir erfahren würde und mir freies Geleit bis Córdoba verschaffen würde. Das war ein Wunschtraum, denn auch in den folgenden Tagen musste ich mir das Vertrauen der andalusischen Hunde jedes Mal verdienen.
Vertrauen, Teilen, Dankbarkeit und sicherlich vieles mehr, schaffen ganz klar Anziehung zwischen Menschen aber auch Menschen und Tieren. Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, dass diese Feststellung ein Gesetz ist und somit universell wahr.
Morgen geht es weiter und die nächsten 25 Kilometer stehen an.
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schöne Geschichte
und schönes Foto von Raul und Felipe 🙂